"Der zentrale Einfluss der emotional-reflexiven Arbeit der Psychotherapeut*in auf den psychischen Veränderungsprozess" - Workshop und Vortrag von Dr. Michael Klöpper

Vortrag:          Fr., 26.04.2024 19:00 – 21:15 Uhr (3 FE)

Workshop:      Sa., 27.04.2024 09:30 – 17:30 Uhr (8 FE)

Der Vortrag:

Psychodynamische Psychotherapeut*innen streben Symptomänderungen ihrer Patient*innen an, indem sie sie anregen, sich mit ihren aktuellen Beziehungserfahrungen im Lichte der Lebensgeschichte zu befassen. Dabei wird sorgfältig auf die Übertragung und die Beachtung der Gegenübertragung geachtet und es werden zahlreiche „Techniken“ von der Deutung bis zur Spiegelung angewandt. Der Vortrag extrahiert gleichsam aus diesem Vorgehen die „Basics der Praxis der psychodynamischen Psychotherapien“, benennt sie in klaren Formulierungen und zeigt auf, wie sich diese Basics herleiten lassen aus dem Verständnis der Entwicklung des Selbst. Im Zuge dieser Darstellung wird verständlich werden, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Wirksamkeit der psychodynamischen Methoden (PA, tp PT, Fokaltherapie, Kurztherapie) weniger auf dem Bewusstwerden bisher unbewusster Zusammenhänge beruht als vielmehr auf dem impliziten Erwerb psychischer Fähigkeiten im Rahmen der therapeutischen Beziehung. In der Diskussion kann es anschließend um die interessante Frage gehen, mit welcher Gewichtung wir „das Unbewusste“ verstehen: Geht es eher um die (verdrängten) Inhalte/Beziehungserfahrungen, das (triebhafte?) Antriebsgeschehen oder um die Modi von deren Verarbeitung?

Der Workshop:

Im Workshop möchte ich mit den Teilnehmer*innen an Vignetten aus deren Praxis arbeiten. Dabei geht es nicht um Fallsupervision im üblichen Sinn, sondern um die Reflexion der auftauchenden Gegenübertragung, d. h. um die GÜ der Vortragenden während der berichteten Behandlungssituation und (!) um die GÜ, wie sie bei den Seminarteilnehmer*innen beim Hören der Szene auftaucht. Ich werde Sie bitten, in Ihrer Imagination in die berichteten Szenen einzutauchen, um mit Ihnen daran zu arbeiten, wie wir die Phänomene der GÜ - Empathie, Resonanz und die auftauchenden eigenen biografischen Erinnerungen sowie Fantasien - dazu nutzen können, unbewusste Aspekte der Beziehungserfahrung der Patient*innen zu erschließen und für die Behandlung nutzbar zu machen. Es wird also um das intersubjektive Geschehen während der Sitzung (der berichteten ebenso wie der Seminarsituation) gehen und um die „stille emotional-reflexive Arbeit“ (Klöpper 2023), wie wir sie in situ leisten. Denn das ist die - m. E. in allen psychodynamischen Therapieverfahren gleiche - psychische Arbeit, die wir im Sessel gegenüber oder hinter der Couch leisten.

Gebühr für den Vortrag:

15 Euro

PiA’s: 5 Euro

PiA’s der BAP und StudentInnen: kostenfrei

Gebühr für den Workshop:

182 Euro (Begrenzung auf max. 20 Teilnehmende)

Die Gebühr wird Ihnen in Rechnung gestellt.

Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt erforderlich!

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Bitte schriftlich per Mail an: bap@bap-berlin.de