Fortbildungsprogramm

Die Berliner Akademie für Psychotherapie ist eine Ausbildungseinrichtung, an der Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie vermittelt werden. Der Dialog zwischen den Therapieschulen ist uns ein wichtiges Anliegen.

Unser Fortbildungsprogramm soll Sie als approbierte:r Psychotherapeutin oder Psychotherapeut in Ausbildung dazu anregen, sich mit neuen interessanten Entwicklungen Ihres Vertiefungsverfahrens aber auch mit denen anderer Verfahren vertraut zu machen.

Die nächste Termine im Jahr 2024 sind folgende:

26./27.04.2024 - "Der implizite Einfluss der emotional-reflexiven Arbeit der Psychotherapeut*in auf den psychischen Veränderungsprozess" - (Dr. Michael Klöpper)

24./25.05.2024 - "„Mein Körper gehört mir, und ich kann mit ihm machen, was ich will!“ - Selbstverletzung und andere Formen der Körperverwendung" - (Dr. Mathias Hirsch)

Genauere Details entnehmen Sie bitte dem Flyer: Flyer Fortbildungsprogramm BAP 2024

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"'Mein Körper gehört mir, und ich kann mit ihm machen, was ich will!' - Selbstverletzung und andere Formen der Körperverletzung" - Workshop und Vortrag von Dr. Mathias Hirsch

Vortrag:          Fr., 24.05.2024 – 19:00 – 21:15 Uhr (3 FE)

Workshop:      Sa., 25.05.2024 – 09:30 – 17:30 Uhr (8 FE)

Der Vortrag:

Die Objektverwendung des eigenen Körpers hat als Voraussetzung eine Abspaltung des Körper-
Selbst vom Gesamt-Selbst. Diese Dissoziation hat sowohl den Charakter eines Trauma-Äquivalents
als sie auch als Versuch der Restitution verstanden werden kann: Wendung vom Passiven ins Aktive
in einer Täter-Opfer-Umkehr, auch wenn der eigene Körper dann das Opfer ist, also wiederum ein Teil
des Selbst. Im eigenen Körper kann ein tröstendes Mutter-Objekt hergestellt werden, wie ein
Übergangsobjekt, auch dieses aus eigener Kraft. Der dissoziierte Körper kann als Ort der Projektion
für das Böse, d.h. das traumatische Introjekt, dienen, wie bei der Hypochondrie und
Dysmorphophobie, er wird bei der anorektischen Essstörung zu einer idealisierten Mutter-Imago. Er
kann aber auch verwendet werden zur Herstellung einer surrogathaften Ich-Grenze durch die
Manipulation der Körpergrenze bei der Selbstbeschädigung. Alle Formen enthalten sowohl die
Aggression, die der ursprünglichen Traumatisierung entspricht, als auch einen Selbstheilungsversuch
durch Opfern eines (Körper-)Teils, um das Ganze (das Selbst) zu retten.

Der Workshop:

Diskussion und Vertiefung des Vortragsthemas.

Kurzvita der ReferentInnen:

Mathias Hirsch, Jahrgang 1942, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und für psychotherapeutische Medizin,
Psychoanalytiker (DGPT, affil. Mitglied DPV), Gruppenanalytiker. Nach langen Jahren
psychoanalytischer Praxis in Düsseldorf Supervisionen in Berlin, Düsseldorf und Moskau. Zahlreiche
Veröffentlichungen: Sexueller Missbrauch in der Familie, psychoanalytische Traumatologie, Schuld und
Schuldgefühl, Machtmissbrauch in Psychoanalyse und Psychotherapie, Psychoanalyse des Körpers,
kulturpsychologische Themen, Psychoanalyse und Film.

Gebühr für den Vortrag:

15 Euro

PiA’s: 5 Euro

PiA’s der BAP und StudentInnen: kostenfrei

Gebühr für den Workshop:

165 Euro (Begrenzung auf max. 20 Teilnehmende)

Frühbucherrabatt: 143 Euro, wenn die Anmeldung bis zum 01.04.2024 erfolgt.

Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt erforderlich!

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

schriftlich per Mail an: bap@bap-berlin.de

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26.04.2024

"Der zentrale Einfluss der emotional-reflexiven Arbeit der Psychotherapeut*in auf den psychischen Veränderungsprozess" - Workshop und Vortrag von Dr. Michael Klöpper

Vortrag:          Fr., 26.04.2024 19:00 – 21:15 Uhr (3 FE)

Workshop:      Sa., 27.04.2024 09:30 – 17:30 Uhr (8 FE)

Der Vortrag:

Psychodynamische Psychotherapeut*innen streben Symptomänderungen ihrer Patient*innen an, indem sie sie anregen, sich mit ihren aktuellen Beziehungserfahrungen im Lichte der Lebensgeschichte zu befassen. Dabei wird sorgfältig auf die Übertragung und die Beachtung der Gegenübertragung geachtet und es werden zahlreiche „Techniken“ von der Deutung bis zur Spiegelung angewandt. Der Vortrag extrahiert gleichsam aus diesem Vorgehen die „Basics der Praxis der psychodynamischen Psychotherapien“, benennt sie in klaren Formulierungen und zeigt auf, wie sich diese Basics herleiten lassen aus dem Verständnis der Entwicklung des Selbst. Im Zuge dieser Darstellung wird verständlich werden, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Wirksamkeit der psychodynamischen Methoden (PA, tp PT, Fokaltherapie, Kurztherapie) weniger auf dem Bewusstwerden bisher unbewusster Zusammenhänge beruht als vielmehr auf dem impliziten Erwerb psychischer Fähigkeiten im Rahmen der therapeutischen Beziehung. In der Diskussion kann es anschließend um die interessante Frage gehen, mit welcher Gewichtung wir „das Unbewusste“ verstehen: Geht es eher um die (verdrängten) Inhalte/Beziehungserfahrungen, das (triebhafte?) Antriebsgeschehen oder um die Modi von deren Verarbeitung?

Der Workshop:

Im Workshop möchte ich mit den Teilnehmer*innen an Vignetten aus deren Praxis arbeiten. Dabei geht es nicht um Fallsupervision im üblichen Sinn, sondern um die Reflexion der auftauchenden Gegenübertragung, d. h. um die GÜ der Vortragenden während der berichteten Behandlungssituation und (!) um die GÜ, wie sie bei den Seminarteilnehmer*innen beim Hören der Szene auftaucht. Ich werde Sie bitten, in Ihrer Imagination in die berichteten Szenen einzutauchen, um mit Ihnen daran zu arbeiten, wie wir die Phänomene der GÜ - Empathie, Resonanz und die auftauchenden eigenen biografischen Erinnerungen sowie Fantasien - dazu nutzen können, unbewusste Aspekte der Beziehungserfahrung der Patient*innen zu erschließen und für die Behandlung nutzbar zu machen. Es wird also um das intersubjektive Geschehen während der Sitzung (der berichteten ebenso wie der Seminarsituation) gehen und um die „stille emotional-reflexive Arbeit“ (Klöpper 2023), wie wir sie in situ leisten. Denn das ist die - m. E. in allen psychodynamischen Therapieverfahren gleiche - psychische Arbeit, die wir im Sessel gegenüber oder hinter der Couch leisten.

Gebühr für den Vortrag:

15 Euro

PiA’s: 5 Euro

PiA’s der BAP und StudentInnen: kostenfrei

Gebühr für den Workshop:

182 Euro (Begrenzung auf max. 20 Teilnehmende)

Die Gebühr wird Ihnen in Rechnung gestellt.

Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt erforderlich!

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Bitte schriftlich per Mail an: bap@bap-berlin.de